Die Wüstenmetropole Abu Dhabi: Reisetipps

Eigentlich stand es nicht auf meiner To-Do-Liste, in die Emirate zu fliegen. Aber da es bei uns im Februar kalt war und ich nur noch Sonne und Wärme haben wollte, flog ich dort hin, wo es um diese Jahreszeit warm ist: nach Abu Dhabi.

Im Februar sind es dort angenehme 24-25 Grad. Die Entscheidung fiel ziemlich schnell. Also packte ich wieder meinen Koffer, ergriff die Flucht und reiste in eine Gegend, in der die Sonne 365 Tage im Jahr scheint und die Wolkenkratzer wie Pilze aus dem Boden wachsen.

Stadtpanorama Abu Dhabi

Ich muss ehrlich sagen, so einen angenehmen Flug hatte ich bis dato noch nie gehabt. Ich bin mit der Emirates Fluglinie gereist. Für meine Verhältnisse dauert der Flug ziemlich lange, insgesamt 8 Stunden, aber die Zeit ist sehr gut und sehr schnell vergangen. An Bord gab es eine Menge an Dingen, die es sonst bei meinen Flügen nicht gibt: reichlich leckeres Essen und jederzeit eine große Auswahl an frischen Getränken (im Preis inbegriffen), warme Handtücher für die Hände, eine kleine Tasche voller Pflegezeug wie Zahnbürste, Zahncreme, Schlafmaske, Ohrstöpsel und warme Söckchen, eine warme Fleecedecke, eine Menge an aktuellen Filmen, die man sich pausenlos anschauen konnte, viel Musik und ein großzügiges Angebot an Zeitschriften und Hochglanzbroschüren etc.. Also war ich die ganze Zeit beschäftigt und empfand das ganze Ambiente im Flugzeug mega spaßig und angenehm. Guter Anfang für einen guten Start in den Urlaub. So soll es sein. 🙂

Das Anfliegen und Landen in Abu Dhabi Airport hat für gute Stimmung gesorgt, denn es leuchtete alles weit und breit: eine Ansammlung an Lichtern wie in einem Bilderbuch.

Ich hatte eine großartige Zeit in Abu Dhabi verbracht und empfand die Stadt weltoffen, futuristisch und absolut reisewert. Es ist einfach faszinierend, eine Metropole zu erleben, die es vor 40 Jahren noch gar nicht gab. Es gab dort nur Wüste und das Öl floss noch nicht. Die 1960er waren hier eine Zeit, in der es keine festen Häuser, kein fließendes Wasser, kein elektrisches Licht und keine moderne medizinische Versorgung gab. Heute kaum vorstellbar, wenn man nach Abu Dhabi reist. Heute ist es eine luxuriöse, extravagante und moderne Weltmetropole mit einer der größten Moscheen und der schnellsten Achterbahn der Welt. Falls Ihr Interesse habt, schaut Euch mal den Film von Juy Tuck an: „Als die Scheichs in Armut lebten.“ Der Filme wurde im TV Programm ARD ausgestrahlt. Die Dokumentation erzählt die weithin unbekannte Geschichte eines der reichsten Völker der Welt. Ihr werdet es genauso spannend und faszinierend finden, wie ich.

Yachthafen Abu Dhabi

Eine Woche war ich dort. Ich war wie auf einem anderen Planeten: ich habe draußen noch nie so saubere Rolltreppen wie dort gesehen. An jeder Ecke öffentliche Toiletten, deren Sauberkeit sprachlos macht. Alle 400 Meter eine Moschee, deren Dach in der Sonne in kitschigem Gold schimmert. Genauso gibt es an jeder Ecke eine großzügig angelegte und architektonisch beindruckende Shoppingmall, die mit ihren Luxusboutiquen für komplette Reizüberflutung sorgt. Die Menschen sind höflich, freundlich und respektvoll. Keiner brüllt oder schreit in der Öffentlichkeit. Sogar die Kinder benehmen sich überall und immer anständig. Die Gastfreundschaft und die Toleranz der Einheimischen und der Service – Wow! Ich fühlte mich wie Alice im Wunderland.

Abu Dhabi bietet viele Attraktionen an: man kann z.B. das ganze Jahr über Eislaufen oder Skifahren, den großen Freizeitpark Ferrari-World besuchen und dort die schnellste Achterbahn der Welt testen, Wasserrutschen der Superlative im Yas Waterworld erleben, Wüsten-Safaris machen, Sandboarding in der Wüste ausprobieren, Kamelle reiten und vieles mehr. Ich glaube, es gibt dort nichts, was es nicht gibt. Aber Achtung: versucht nicht Abu Dhabi zu Fuß zu erkunden! Es ist unmöglich. Daher empfehle ich erst einmal eine geführte Bus Tour durch die Stadt zu machen wie z.B. die Hop-On/Hop-Off – Tour. Es gibt die Möglichkeit, einen Wagen zu mieten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder Taxis zu nehmen. ⇒ Tipp: Taxikosten sind wegen des zahlreich vorhandenen Öls im Land, im Vergleich zu unseren Preisen, sehr niedrig. Also traut Euch ruhig und fahrt mal mit dem Taxi herum.

Ich finde es sehr beeindruckend, was dort aus dem Nichts geschaffen wurde. Und das in so kurzer Zeit. Zu Abu Dhabi könnte ich noch so viel schreiben und erzählen. Ich habe so viele Bilder gemacht, viel gelesen und ganz tolle Dokumentationen gesehen, dass es mir in diesem Beitrag richtig schwer fällt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mich einzuschränken.

Nun komme ich zu meinen Empfehlungen, falls Ihr auch mal Lust bekommen solltet, nach Abu Dhabi zu reisen.

Die Scheich-Zayid-Moschee ist die größte Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten und die achtgrößte der Welt. Die Moscheekuppel und der Kronleuchter innen drin gelten als die größten der Welt. Bei klarem Himmel und Sonnenschein blendet die Moschee mit ihrem Weiß, dass man ohne Sonnenbrille kaum gucken kann. In den Abendstunden, wenn die Sonne tiefer steht, sind die Farben und das Licht atemberaubend.

Die Moschee kann kostenlos besucht werden. Am Eingang finden Kontrollen statt. Männer können in knielangen Shorts reingehen. Frauen bekommen am Eingang eine Abaya (traditionelles islamisches Überkleid) zum überziehen.

Der Strand der Corniche ist großzügig angelegt und bietet viel Platz zum Flanieren, Relaxen, Sport machen. Anschließend kann man sich ein Eis oder ein leckeres Essen gönnen. Der Panoramablick ist traumhaft.

Die Malls sind in den Emiraten nicht einfach nur Einkaufszentren, sondern bieten neben dem Shopping auch Kinos, riesige Aquarien, Museen und … na, selbstverständlich! Skifahren oder Eislaufen kann man dort auch. Daher lohnt es sich, sich die eine oder die andere Shoppingmall in Abu Dhabi vorzunehmen.

Der Besuch eines oder mehrerer Souks ist unentbehrlich. Souk steht im Arabischen für „Marktplatz“. Die Souks sind absolut authentisch und begeistern mit ihrem vielseitigen Warenangebot. Es herrscht eine geschäftige Athmosophäre: es werden Gewürze, Seide, Teppiche, Fisch, Obst und Gemüse, Elektrowaren und vieles mehr verkauft. Eine Übersicht über die Souks in Abu Dhabi findet Ihr hier. Ich bin als leidenschaftliche Köchin durch alle Gewürzstände gegangen und habe dabei viel Neues entdeckt.

Die Wüste ist überwältigend. Einen Ausflug in die Wüste von Abu Dhabi, zur Liwa-Oase, ist ein Erlebnis, das man nie im Leben vergessen wird. Vom Hotel aus kann man eine Wüsten-Safari dorthin buchen und zum Beispiel Kamele reiten. Die größte Sandwüste der Welt, mit einer Fläche von 780.000 Quadratkilometern und Dünen, die bis zu 300 Meter hoch sind, ist eine Faszination! Ich war vom feinen goldigen Dünensand so beeindruckt, dass ich ihn in einer kleinen Wasserflasche mit nach Hause genommen habe. Es ist ein magischer Ort!

Übrigens, viele Einheimische machen ihre Wochenendausflüge in die Wüste, fahren mit ihren Geländewagen dorthin, schlagen ihre Beduinenzelte auf, fahren Quad oder machen Kameltritte, rauchen Shisha und genießen ihr leckers Barbecue.

Nachts ist es in der Wüste sehr still und ja, sehr dunkel, so dass es ein wenig unheimlich ist. Nur die Sterne im Himmel leuchten. Es ist wunderschön. So eine Sternendecke habe ich bis dahin nur auf den Bildern im Planetarium gesehen.

Wüsten-Safari ist mitten in der Dünenlandschaft wie eine Achterbahnfahrt. Es macht sehr viel Spaß und sorgt für mega Laune! 🙂

Die Küche Arabiens ist sehr vielseitig, allerdings in Abu Dhabi nicht so einfach zu finden. Es gibt viele Einflüsse aus Eropa, so dass es überall eher international ist. Aber wenn man im Hotel an der Rezeption nachfragt, erhält man eine gute Empfehlung, wo man hingehen und gute traditionelle Küche genießen kann.

Ich habe zum Beispiel in Abu Dhabi den leckersten Hummus allerzeiten gegessen, den ich dann zuhause nachgekocht habe. Falls Ihr Lust bekommt, das Rezept auszuprobieren, findet Ihr es hier.

Das Heritage Village ist ein Freilichtmuseum. Dort sieht man traditionelle Bauten und Ausstellungsstücke von der Zeit vor dem großen Öl-Boom. Man erfährt, wie die Menschen noch vor einigen Jahrzehnten am Arabischen Golf lebten. Das Museum liegt gegenüber der Uferpromenade Corniche, so dass sich ein kontrastreicher Blick auf die moderne Skyline bietet. In kleinen Läden kann man Gewürze, Kunsthandwerk und viele andere Souvenirs erwerben.

Ferrari World und Yas Waterworld sind Freizeitparks, die sich trotz hoher Preise lohnen. Man kann die schnellste Achterbahn der Welt fahren und  verrückte Wasserrutschen ausprobieren. Direkt nebenan ist die Formel 1 Rennstrecke Yas Marina Circuit. Auch wenn kein Formel 1 Rennen stattfindet, kann man sich ruhig mal die Strecke anschauen.

Dubai ist von Abu Dhabi 1 bis 2 Stunden mit dem Auto entfernt und deshalb lohnt es sich auch, einen Abstecher dorthin zu machen.

auf dem Creek in Dubai

Tipp: man kann vom Hauptbusbahnhof Abu Dhabi ein Ticket in Höhe von 5,- Euro kaufen und mit dem Bus nach Dubai und zurück fahren. Die Busse sind klimatisiert, haben bequeme Sitze und man fährt mit den Einheimischen zusammen. Frauen sitzen vorne, Männer hinten. Verheiratete dürfen zusammen Platz nehmen. Alles kulturelle Eigenheiten, die man als Tourist in einem normalen Taxi nicht unbedingt mitbekommt.

Dubai unterscheidet sich ein wenig von Abu Dhabi, da es viel touristischer ist und noch mehr bietet, wenn nicht sogar Alles. Am Burj Khalifa sammeln sich tausende von Menschen, um diesen 828 Meter hohen Wolkenkratzer zu sehen. Zu jeder halben Stunde findet dort ein großes und buntes Wasserspiel statt. Rundherum gibt es viele Restaurants und in der Dubai Mall kann man Tage verbringen. Das teuerste Hotel der Welt, Burj al Arab, lohnt sich ebenfalls zu sehen.

Burj al Arab

Mein allergrößter Favorit war das traditionelle Wassertaxi. Das sind kleine uhrige Boote, die die Menschen den ganzen Tag von einem Ufer der Stadt zum anderen fahren und dafür nur 1,- Dirham  kassieren. Diese offenen Boote fahren alle paar Minuten und ich hatte so einen riesen Spaß, dass ich immer wieder für 1, – Dirham hin und und her gefahren bin. Ich hätte es tagelang machen können. 🙂

Mein Trip nach Abu Dhabi war zwar der erste, aber garantiert nicht der letzte. Abu Dhabi – ich komme wieder! 🙂

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