Ein Wochenende in Berlin: Sightseeing Tipps

Ich könnte jederzeit und immer wieder nach Berlin reisen. Meine Liebeserklärung habe ich bereits in diesem Beitrag kund getan. Diese Stadt empfängt einen mit offenen Armen und fordert bis es nicht mehr geht. Huh! Es gibt in Berlin einfach viel zu viel, was man machen und erleben kann.

Mein Wochenende in Berlin begann am Freitag in Berlin Mitte, am Kurfürstendamm, in einem hübschen Hotel namens Berliner Hof. Die Lage des Hotels ist einfach perfekt, weil man von dort aus mit der Straßenbahn oder Metro schnell und unkompliziert überall hinkommt. Und der Stadtpark Tiergarten ist ganz nah, dass man sich wunderbar von der Hektik der Stadt erholen kann. Aber noch war ich nicht soweit. 🙂

Nach Ankommen und einer kurzen Erfrischungspause habe ich natürlich die neuesten Designerkollektionen im KaDeWe bewundert und konnte an meinem absoluten Lieblingsladen uniqlo nicht vorbei laufen, ohne einen Blick auf die neue Ware zu werfen.

Am Abend ging es in eines der besten Restaurants Berlins. Das reinstoff ist ein mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnetes Restaurant und befindet sich in den historischen Edison Höfen, in denen einst die ersten Glühlampen Deutschlands produziert wurden.

Edison Höfe
Edison Höfe
Edison Höfe

Ein Gourmet-Restaurant mit einem spannenden Konzept. Denn einmal im Jahr macht das Restaurant eine Fine Dining Pause. Während dieser Pause verwandelt sich das reinstoff in das freistoff, das im Gegensatz zur gewohnten Sterne-Küche eine legere Wohlfühlküche in einem neuen Ambiente anbietet. Statt weißer, edler Tischwäsche und edlem Besteck werden Tischdecken aus Papier, Vintage-Porzellan und einfaches Besteck, was übrigens während des gesamten Menüs nicht abgeräumt wird, gedeckt. Aber keine Sorge! Es sieht immer noch edel und schick aus. In dieser Zeit begibt man sich als Besucher auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Die Küchenchefs entscheiden sich für irgendein Land und lassen sich von dessen Küche inspirieren. So wurden dieses Jahr zunächst ein paar Wochen englisch und danach indisch inspirierte Speisen angeboten. Man kann entweder à la carte essen oder sich für eines der zwei Menüs entscheiden. Abgerundet wird das Ganze mit gut ausgewählten Weinen, selbstgemachten Limonaden und Craft Bieren. Unbedingt mal testen, falls Ihr während dieser Fine Dining Pause in Berlin seid!

Das Restaurant „reinstoff“
aus „reinstoff“ wird „freistoff“

Am Samstag war das Wetter nicht so schön. Es hat zum Teil geregnet. Aber ich bin trotzdem an der Spree gewesen und habe mir den Kiez Moabit angeschaut.

An der Spree

Das Stadtteil Moabit liegt zentral und hat schöne Altbauten. Es ist ein Multi-Kulti Stadtteil: junge und ältere Menschen, mit und ohne Migrationshintergrund. Früher war hier eine Arbeitersiedlung. Aneinandergereihte Mietskasernen, die nur mit einem Ziel erbaut wurden: möglichst viele Arbeiter auf möglichst kleinem Raum unterzubringen. Heute ist es eher ein problematischer Stadtteil, der sich allerdings im schnelle Wandel befindet. Der Ortsteil ist zudem für die Justizvollzugsanstalt Moabit und das größte Kriminalgericht Europas bekannt.

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Tipp: die Gastronomie – Arminiusmarkthalle in Moabit wird sehr gut von den Einheimischen und Touristen besucht. Sie ist 1891 erbaut worden und ist ein Ort mit langer Geschichte und Tradition.

Arminiusmarkthalle
Arminiusmarkthalle
Arminiusmarkthalle

Es gibt ein vielfältiges Angebot an Gastronomie zu erschwinglichen Preisen. Abends verwandelt sich die Markthalle zum lebendigen Ort für die unterschiedlichsten Aktivitäten und Veranstaltungen.

Am Samstag Abend bin ich auf Empfehlung von meinen Freunden in der Kitchen Library gelandet und habe dort ein äußert leckeres Menü verspeist. Das kleine familiär geführte Restaurant ist relativ neu in der Berliner Szene und feiert im März dieses Jahres seinen ersten Geburtstag. Die Idee ist: das Essen in einem „Wohnzimmer“ zu genießen, das von Büchern umgeben ist. Die Gastgeber sammeln Kochbücher, und so findest man diese überall im Raum verteilt, das schafft eine gemütliche und zwangslose Atmosphäre. Man wird dazu eingeladen, zu stöbern, zu blättern, Rezeptideen und Fotografien in ihnen zu bewundern. Als Appetitanreger werden selbstgemachtes Brot – in einem Stoffsäckchen warm gehalten – mit Olivenöl und Brotaufstrich gereicht. Die Speisekarte ist gut überschaubar. Es wird ein Menü angeboten oder man entscheidet sich à la carte. Danke an meine Freunde, die mich dorthin mitgenommen haben!

Kitchen Library

Und dann war es soweit: Vorhang auf! Es ist Theaterzeit! Ich glaube, ich war vorher noch nie in so einem kleinen und verschnörkelten Theater. Nun habe ich ein wenig recherchiert und herausbekommen, dass das Renaissance-Theater, in dem ich nun war, auch als „Zaubertheater“ oder „Feenschlößchen“ bekannt ist. Das Theater hat eine bewegende Geschichte und ist heute absolut besuchswert. Das Dreiecksgebäude hat eine traumhafte Glasfassade. Der Namenszug des Theaters besteht aus funkelnden Glühbirnen.

Renaissance-Theater

Die Theaterkasse ist winzig klein. Die Innenausstattung ist seit 20ern gut erhalten und heute noch komplett im Art-déco-Stil vorzufinden.

Man sitzt als Zuschauer etwas dicht beieinander und hat vor allem in den hinteren Reihen kaum Beinfreiheit. Aber was nimmt man nicht gerne in Kauf, wenn man weiß, was es auf sich hat. Angeschaut habe ich mir übrigens „Konstellationen“ von Nick Payne. Eine Liebesgeschichte mit vielen Entscheidungsmöglichkeiten.

Ja, der Samstag war irgendwie schnell um. Und dann der Sonntag, der sich in Berlin wie ein normaler Wochenarbeitstag anfühlt. Weil die Stadt auch am Sonntag sehr dynamisch ist und viele Facetten bietet. Der Martin-Gropius-Bau ist meiner Meinung nach Berlins wichtigstes Ausstellungshaus. Der Berlinbesuch ist für mich inzwischen nicht vollständig, wenn ich nicht wenigstens einmal dorthin gehe und mir eine aktuelle Ausstellung anschaue.

Das Museum liegt sehr zentral und ist nach dem berühmten Bauhausarchitekten Walter Gropius benannt. Erbaut 1881 im Renaissance-Stil, im Zweiten Weltkrieg zerbombt und in den 70ern wieder aufgebaut und restauriert. Das Gebäude ist außen und innen beindruckend und steht heute unter Denkmalschutz. Die Ausstellungen dort sind von internationalem Rang.

Dieses Mal habe ich mir die Ausstellung „Friedrich Kiesler: Architekt, Künstler, Visionär“ angeschaut. Viele von Euch werden sagen: „Wer ist das? Kenne ich nicht.“ Er ist relativ unbekannt und wird  mehr und mehr entdeckt und ist heute aktueller denn je. Er war ein Architekt und ein Universalkünstler, dessen Konzepte in den 30er und 40er Jahren zum Teil utopisch und kaum realisierbar waren. In der heutigen Zeit wären seine architektonischen Ideen von damals zum Beispiel aus technischen Gründen überhaupt kein Problem.

Nach so viel geistiger Nahrung und noch mehr körperlicher Bewegung ging es weiter zur Self-Service Pizzeria Piccola Taormina.

Diese kleine und zu jeder Tageszeit gut besuchte Pizzeria ist seit 35 Jahren ein familiär geführtes Restaurant und bietet original italienische Speisen wie Pizza und Pasta zu guten Konditionen an. Es ist nicht schick und nicht edel dort. Es ist von außen eher unscheinbar. Und es ist ein Selbstbedienungsrestaurant! Man bestellt und zahlt an der Theke und wartet auf sein Gericht, bis man aufgerufen wird: mit einer lauten original sizialianischen „Der Pate“ – Stimme. Aber laßt Euch davon nicht irritieren. Es gehört zur Show. Geht hin und probiert die bekannteste Mini-Pizza Berlins oder eßt eine Schüssel Grande Mista (großer gemischter Salat) aus frischesten Zutaten und genießt dazu zum Beispiel Pizza Bagheria. Ich wette, es wird dort nicht Eurer letzter Besuch sein!

Berlin ist Hipsterstadt Nr. 1 und Deutschlands Hauptstadt für Craft Beer. Wohin man hier blickt: kreative Typen mit so einem Hipster-Bart, die unglaublich gutes Bier machen. Insofern lohnt es sich, die eine oder die andere Mikrobrauerei mal zu besichtigen. Frisch gezapftes Bier gab es bei mir am letzten Abend, bevor es wieder nach Münster ging. BRLO BRWHOUSE – Brauerei, Restaurant, Bar und Biergarten – alles in Einem mitten in Berlin, am Gleisdreieck. Viel Platz, gemischtes Publikum, ausgezeichnetes Essen und freundliches Personal. Das BRLO BRWHOUSE ist aus Überseecontainern  gebaut. Somit ist es mobil sowie temporär und kann an jedem Ort wieder aufgebaut werden. Kann gut möglich sein, dass dieses Brauhaus in ein paar Jahren woanders steht und seine Craftbiere anbietet. Eine spannende Geschichte. Beeilt Euch! 🙂

Das war mein verlängertes Wochenende in Berlin. Und nun bin ich froh, wieder zuhause zu sein und die ganzen Eindrücke dokumentiert zu haben. Ich hoffe, Euch gefallen mein Tipps, und ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen in Berlin.

Bis bald, Olga. 🙂

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