Ist es Euch auch aufgefallen, dass die Mode kindlich und verspielt geworden ist?
Wenn sie in den frühen 90er Jahren eher sexy war, so ist sie heute niedlicher und liebenswerter. Egal, wo ich hingucke, sehe ich Klamotten mit vielfältigen Stickereien, z.B. als Eistüten, Zebras oder Brokkoli, Fellpuscheln und mädchenhaften Verziehrungen, quitschbunte Handtaschen in Form von Elefanten oder Pandabären, Loafer und Espadrilles mit Katzengesichtern und Augenzwinkern. Alles ist knallbunt, funkelt und leuchtet wie in einer Kinderabteilung eines Kaufhauses. Wenn man sich auf Instagram umschaut, bekommt man irgendwann mal den Eindruck, dass keine anderen Wörter existieren außer„süß“, „nice“, „cute“ oder „niedlich“. Die ganze Modewelt wird im Internet mit diesen Begriffen erfasst. Die Designerkollektionen von Furla, Gucci, Fendi und Co. vermitteln das Gefühl von kindischer Unbeschwertheit. Ein Kinderparadies für erwachsene Menschen. Zum Beispiel kann man heute viele Produkte personalisieren lassen. Man kann seine Initialen auf Pantoffeln sticken lassen oder Sneaker mit eigenen Stickern verzieren. In erster Linie geht es um den Kult des Individuellen, aber mindestens ebenso sehr um die Befriedigung des Spieltriebs. Aber ganz ehrlich, was ist daran auszusetzen? Mode ist oft schwierig und umstritten, bleibt aber nach wie vor interessant. Mir macht es auf jeden Fall sehr viel Spaß, die Entwicklungen in der Modebranche zu beobachten und das Eine oder das Andere auszuprobieren. Eintauchen in ein „Happyland“ der Modewelt ersetzt trotzdem nicht die kritische Auseinandersetzung mit ihr. 🙂