Meditieren – aber wie?! Tipps für Einsteiger

Ich bin kein Profi bei der Meditation. Aber ich kann inzwischen sagen, dass Meditation einen dazu bringt, bodenständig zu bleiben, den hektischen sorgenvollen Alltag zu unterbrechen und zur Ruhe zu kommen. Das tut so gut… 🙂 setzt aber voraus, dass man die Meditation das regelmäßig praktiziert. Zu Beginn reichen schon 5 Minuten am Tag.

Mit der Meditation habe ich mir einen Raum der Ruhe geschaffen, zu dem die Flut der äusseren Umstände nur schwer Zugang findet. Mein Geist ist im Laufe der Zeit ruhiger geworden, der Atem tiefer und das Nervensystem schaltet schneller um auf Erholung und Regeneration. Die Erfahrung, die ich mache, will ich nun an Euch weitergeben.

Kann man Meditation lernen? Ja. Man kann. Doch wie?

Erst einmal üben, still zu sitzen. Es ist gar nicht so leicht, wie es klingt. Und manchen Menschen fällt es richtig schwer, einfach nur da zu sitzen und zu sein.

Schaffe Dir einen ruhigen Ort

Wenn ich meditiere, sorge ich dafür, dass ich nicht gestört werde. Von keinem! 🙂 Das Handy schalte ich auf Flugmodus. Alle wichtigen Termine, Absprachen, Aufgaben etc. werden entweder vorher oder danach erledigt. Am Besten ist es, wenn man seinen Tag so organisiert, dass man ohne Druck alles erledigen kann, ohne in Hektik oder Hetze zu geraten.

Ich persönlich habe mir angewöhnt, bei Kerzenschein zu meditieren. Zudem mache ich es mir im Winter kuschelig warm und trage bequeme und gemütliche Kleidung. Es muss nicht aufwendig sein, jedoch sollte man sich wohl fühlen! Beim warmen Sommerwetter meditiere ich auf der Terrasse oder mache die Fenster weit auf, damit genug frische Luft herein kommt. Kleine Rituale machen es leichter, Meditationen in den Alltag einzubauen.

5 Minuten am Tag reichen

Ich musste feststellen, dass die Wirkung der Meditation mit der Zeit und durch das Üben kraftvoller wurde. Meine Meditatonspraxis habe ich angefangen, ohne großen Ehrgeiz zu haben und ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Mir ging es am Anfang um reines Ausprobieren und um die Neugier, was sich alles dahinter verbirgt. Übrigens, genau so habe ich vor 8 Jahren auch mit dem Yoga angefangen. Hätte ich von Anfang an unrealistische Ziele gehabt und mir vorgenommen, wie ein erfahrener Hindiguru stundenlang im Schneidersitz zu meditieren, wäre ich ganz schnell an meine Grenzen gekommen und frustriert gewesen. Die ganzen guten Vorsätze hätte ich wahrscheinlich kurz danach an den Nagel gehängt. Also weniger ist mehr ist hier der Vorsatz: fünf Minuten reichen am Tag vollkommen aus. Und wenn man in Betracht zieht, dass man Meditieren auch beim Laufen praktizieren kann, sind diese fünf Minuten im Alltag durchaus gut integrierbar. Übung macht den Meister.

Fühle Dich wohl

Die Sitzpositon soll stabil und aufrecht sein. Die Schultern fallen locker nach unten. Die Hände liegen auf den Beinen. Ich sitze gerne auf meinem Yogablock, da ich dadurch aufrechter sitzen kann. Man kann aber das Becken auch durch ein Kissen oder eine gefaltete Decke erhöhen. Wenn man auf dem Stuhl sitzt, sollten die Knie über den Füssen und parallel zu einander stehen. Um in einen aufrechten Sitz zu kommen, etwas nach Vorne auf die Stuhlkante rutschen. Wenn man eine bequeme und geerdete Position erreicht hat, atmet man ein bis zwei Mal tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Spürt Ihr, wie schön es ist, stabil und bequem zu sitzen und dabei nichts weiter tun zu müssen außer einfach nur da zu sein?

Lass los…

Augen schließen und… Oh, ich kenne das ganz gut: kaum sitzt man still und schon geht es los: die Gdanken springen hin und her und lassen den Geist nicht los. Er ist nervös und muss tausende von Problemen lösen und Entscheidungen treffen.

Lass es geschehen. Bei der Meditation geht es nicht darum, nichts zu denken, das ist unmöglich. Sondern es geht darum, sich in Akzeptanz und Gelassenheit zu üben. Beobachten, was den Geist beschäftigt, ohne es zu bewerten. Man nimmt Gedanken bewusst wahr und dann lässt man sie einfach vorbeiziehen. Sie kommen, und dann gehen sie wieder. Sie ziehen weiter, wie die Wolken am Himmel. Und während sie weiterziehen, schafft man einen gewissen Abstand und nimmt eine beobachtende Rolle ein, ohne es zu bewerten oder zu analysieren.

Je regelmäßiger man meditiert, desto geübter wird man, lästige Gedanken loszulassen und den Geist von diesen zu befreien. Dieses Gefühl wird sich mit der Zeit einstellen, ohne dass man es merkt.

Konzentriere Dich auf ein Objekt

Die Profiyogis nennen es „dharana“, was so viel heißt wie „festhalten“. Man hält fest an einem Objekt fest, wie z.B. Atem. Wenn Ihr Euch bei der Meditation auf Euren Atem konzentriert, wird es Euch helfen, den unruhigen Geist zu stabilisieren und sich zu beruhigen. Es ist am Anfang ungwohnt, aber es hiflt tatsächlich, um schneller in einen Meditationsmodus zu kommen.

Wenn man sich auf den Atem konzentriert und den Atemfluss beobachtet, bleibt man in der Gegenwart. Ansonsten schwirren die Ganken entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Und das schöne und faszinierende an der Atmung: sie ist vollkommen autonom und gibt einem so immer ein direktes Feedback über den momentangen Geisteszustand. Ist dieser unruhig und aufgewühlt, so ist auch die Atmung – unruhig und z.B. stockend, rau und unregelmäßig. Und gleichzeitig kann man den Atem bewusst einsetzen, um den Geist zu beruhigen – zum Beispiel mit tiefer, gleichmässiger und sanfter Bauchatmung.

Aber auch eine Visualisierung kann den Geist auf etwas zu fokussieren: z.B., wie man am Strand entlangläuft. Mit jeder Ausatmung stellt man sich vor, wie die Füße vom kühlen Meereswasser berührt werden, mit jeder Einatmung zieht sich das Wasser zum Meer zurück. Die Bilder vom Meer, Strand und Sand stehen für Weite, Freiheit, Frische und Unbeschwertheit. Diese Bilder wirken positiv auf unseren Geist und entspannen umso mehr.

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