Eseltrekking

Am letzten Samstag war ich mit meiner Familie und meinen Freunden in der Region Stemwede zu einer super schönen Eselwanderung unterwegs!

Im Vorfeld habe ich die Wanderung mit sechs Eseln beim Bauer Gerd und seiner Frau Brigitte auf www.esel-trekking.de gebucht. Die ganze Wanderung hat gesamt 250,- Euro gekostet, zuzüglich „Eselbier“, Picknick und „Möhrenobulus“.

Um 10:00 Uhr startete die Wanderung, bei schönstem Sommerwetter und guter Laune.

  • Vorbereitung auf Eseltrekking

Die Esel leben beim Bauer Gerd und seiner Frau Brigitte Priesmeier auf dem wunderschönen Hof in Stemwede-Oppendorf. Nicht nur Esel leben hier. Sondern auch ganz viele Hühner, Hunde, Gänse und Ziegen. Also genug Tiere zum Bestaunen und Streicheln.

Nach einer lieben Begrüßung vom Ehepaar Priesmeier wurden die Esel von uns zunächst einmal gestriegelt, was ihnen auch sichtlich gefiel. Dann wurde uns erklärt, worauf wir bei der Wanderung mit den Eseln achten sollen und wie wir mit ihnen umzugehen haben oder was zu tun ist, wenn sie mal gar nicht weiter wandern wollen (was durchaus einmal vorkommt).

Danch wurde Geschirr angelegt und die Seitentaschen mit Proviant gepackt. Bis zu 70 kg können die Esel an Zeugs schleppen! Wie praktisch ist das denn? Ich musste nur nebenherlaufen.

  • Die Wanderung

18 Kilometer standen an diesem Samstag auf dem Plan. Wenn schon, denn schon. Unser Weg ging Richtung Stemweder Berg, vorbei an Mais- und Kornfeldern, mit einem Aufenhalt im sogenannten Waldkindergarten durch wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft Niedersachsens.

Die Esel ließen sich die meiste Zeit am Seil gut führen. Wobei ich zwischendurch den Gedanken hatte: wer führt hier eigentlich wen!? Mal bin ich dem Esel hinterher gelaufen (mein Begleiter hieß übrigens Emil). Mal ist er mitten drin stehen geblieben, und ich musste ganz schön viel Überzeugungsarbeit leisten, damit wir „Hand in Hand“ weiter laufen konnten. Zum Glück war Bauer Gerd die ganze Tour dabei! Denn auf ihn hörten die Esel in den ganz kritischen Situationen eher als auf mich. 🙂  

Die allgemein verbreitete Bezeichnung „sturer Esel“ passt da ganz gut. Sie sind stehen geblieben, wann und wo sie es für richtig und nötig gefunden haben. Oder sie haben einen ins Feld gedrückt und sind los gelaufen. Ich gebe zu: das frische Gras am Wegesrand – und der Mais erst! – war auch zu verführerisch für sie. Doch am Ende sind sie immer wieder mit uns weitergelaufen. Je länger ich mit Emil gelaufen bin, desto mehr habe ich mich in ihn verliebt. Und ich bilde mir ein, dass er mich auch nicht so ganz schlecht fand.

  • Was hat mir die Esselwanderung gebracht?

Eseltrekking ist ein Abenteuer, bei dem man nicht nur eine wunderschöne Landschaft entdeckt und sich sportlich betätigt, sondern bei dem man viel über das Tier Esel und sich selber lernt. Denn die Esel halten uns eine Art Spiegel vor und geben eine sehr ehrliche Antwort darauf, wie wir wirken und kommunizieren. Der Esel gibt das Tempo vor und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sich darauf einzulassen und dabei Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, ist eine sehr schöne Erfahrung. Wenn man sich auf den Esel einlässt und ihn akzeptiert, erhält man dafür einen trittsicheren treuenbuch Weggefährten, der einen begleitet, als Packesel erst noch das Hab und Gut trägt und einem sehr! ans Herz wächst.

Mit dem Gedanken „Der Weg ist das Ziel“ und nicht umgekehr, ist Eselwandern eine spannende und ganz eigene Art, unterwegs zu sein.

Esel Emil

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