Mit Yoga durch den Herbst: Tipps für mehr Gelassenheit

Die Zeit der warmen Socken und kuscheligen Pullover ist da. Zugegeben, der Herbst ist nicht jedermanns Sache. Aber ich liebe diese Jahreszeit. Ich liebe den Duft nach modrigem Laub und feuchter Erde in meiner Nase, die leuchtenden Farben der Bäume, den prasselnden Regen auf meinen Fensterscheiben, das Kerzenlicht auf dem Küchentisch und weite warme Klamotten. Ich genieße lange Herbstspaziergänge, den Tee und auch ein gutes Buch auf dem Sofa, ohne schlechtes Gewissen zu haben, draußen etwas zu verpassen. Der Herbst lädt einen dazu ein, die Dinge loszulassen, sich neu zu sortieren und Altes und Verbrauchtes abzuwerfen. Schließlich machen das die Bäume auch. Sie werfen ihre Blätter ab, ziehen sich zurück, horchen in sich hinein und schaffen so den Raum, um im Frühjahr mit voller Kraft zu erblühen. Loslassen, sich zurückziehen und einen Gang herunter schalten, um Energien für Neues zu sammeln. Nicht umsonst macht man im Yoga den berühmten Baum. Er steht für Bodenständigkeit, Erdung und Standfestigkeit. Die Mitte finden und in ihr bleiben. In sich ruhen und Neues wachsen zu lassen, wenn die Zeit gekommen ist.

Was macht ihr, um gut und fit durch den Herbst zu kommen? Ich praktiziere Yoga. Es hilft mir, nicht mehr Benötigtes los zu lassen, achtsam zu bleiben, mich in Geduld zu üben und Klarheit zu schaffen.  Einfach mit allem aufzuräumen und sich zu besinnen.

Hier ein paar Anregungen zum Loslassen und Durchatmen im Herbst, die ich durch Yoga gelernt habe

Klarheit schaffen

Wenn Dinge in Ordnung sind und rechtzeitig erledigt werden, schafft ihr Klarheit. Ihr kennt sicherlich den Spruch „Ordnung gut, alles gut.“ Das stimmt! Ihr werdet staunen, wie klar euer Geist wird.

Also fangt heute schon mit einem strukturierten Tagesablauf an. Geordnete Umgebung ist gut. Verschiebt nichts auf später und erledigt die Dinge sofort. Lüftet regelmäßig die Räumlichkeiten. Mistet Kleiderschränke und Schubladen aus. Bringt Ordnung ins Büro und auf dem Arbeitstisch. Räumt den Keller auf.

Sich in Geduld üben

Geduld ist das, was uns allen ein wenig fehlt. Ich selbst ertappe mich oft dabei, alles schnell erledigen zu wollen und ungeduldig zu sein. Berühmtes Beispiel und eine gute Übung ist, in einem Supermarkt in der Schlange zu stehen und zu warten, ohne zu zappeln oder Unmut zu äußern. Oder die Leute nicht ausreden zu lassen, weil man keine Geduld fürs aufmerksame Zuhören aufbringen kann. Wenn man regelmäßig Yoga macht, wird man irgendwann mal feststellen, um wie viel ruhiger und geduldiger man geworden bist. Es sind kleine Herausforderungen im Alltag, auf die man sich einlässt und vermeintlich nicht lösen oder ändern kann. Aber sie bringen einen nicht aus der Ruhe und schaffen sogar auch schöne Momente.

Akzeptanz

Ja, es ist verdammt schwer, etwas zu akzeptieren, was einem nicht passt oder womit man nicht einverstanden ist. Aber auch das lässt sich beheben, wenn man einfach los lässt. Ich denke, dass die Akzeptanz dort beginnt, wo wir anfangen, los zu lassen. Ändert die Dinge, auf die ihr Einfluss habt und die ihr positiv verändern könnt. Aber lernt Dinge und Situationen, zu akzeptieren, die nichts Anderes in euch hervorrufen als Ärger, Wut, hohen Blutdruck und Energieverlust. Also, es bringt nichts, wenn ihr im Stau steht und euch die ganze Zeit ärgert. Dadurch kommt ihr auch nicht schneller voran. Es bringt nichts, wenn ihr Kollegen habt, die ständig für schlechte Laune sorgen. Ihr könnt sie nicht verändern. Macht das Beste daraus. Die einzige Person, die ihr verändern könnt, seid ihr selbst.

weg mit negativen Gedanken

Im Herbst neigt man eher dazu, über viele Dinge nachzudenken. Wir sind so selten ehrlich zu uns selbst. Dafür ist es so wichtig, in sich hinein zu hören und sich zu fragen, ob es Dinge, Beziehungen, Situationen, festgefahrene Muster gibt, die einem im Alltag daran hindern, glücklich und gelassen zu sein. Macht euch Gedanken über alles, was negativ ist und setzte die Prioritäten neu. Negative Energie lässt euch nicht vorankommen und wachsen. Sie raubt euch die Energie, die ihr für andere Dinge in eurem Leben besser einsetzten könnt. Wenn man Yoga macht, sieht man Vieles klarer und aus einer gewissen Distanz. Das hilft oft, schwere Situationen besser zu durchstehen, den Überblick nicht zu verlieren und sich auf schönere Dinge im Leben zu konzentrieren.

Gelassenheit

Fühlt euch nicht für alles verantwortlich. Es gibt Dinge im Leben, sie werden auch ohne euch ganz gut funktionieren. Packt nicht alles auf einmal an. Macht einen Schritt nach dem Anderen, so kommt ihr schneller und effektiver voran. Auch wenn ihr nur 80% von eurem Pensum erreicht habt, seid zufrieden. Es hätte auch schlechter laufen können. Wenn es nur 20% geworden sind, was soll´s? Morgen ist auch ein Tag.

Sebstbewußtheit

Wenn man Yoga regelmäßig praktiziert, stellt man irgendwann mal fest, dass der Boden unter den Füßen nicht mehr so schnell wegrutscht und die innere Stimme an Stabilität gewinnt. Diese Stabilität gibt einem die Möglichkeit, andere Wege zu gehen und zu erproben. Und dann kommt es einfach nur darauf an, dass man´s macht und seinen eigenen Weg geht, seine eigene Geschichte schreibt und seinen eigenen Kuchen backt. Nicht grübeln, loslassen und machen.

Findet Ruhe in euch selbst, erhaltet sie aber auch in Bewegung. Ich wünsche euch einen bunten Herbst und ganz viel Klarheit und Gelassenheit in dieser kuscheligen Jahreszeit. Olga 🙂

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