SLOW LIVING: SO SOLL`S SEIN!

Einfach mal gar nichts tun. Spazieren gehen und den Herbst genießen. Die Zeit verschwenden lassen, für was auch immer. Sich nichts vornehmen und spontan sein.

Der Wunsch, möglichst viel in immer kürzerer Zeit immer schneller zu schaffen, kennt jeder von uns. Beim Telefonieren ordnen wir unseren Schreibtisch oder tippen nebenbei E-Mails, beim Autofahren telefonieren wir, an der Ampel wird der Whatsapp – Status des Kollegen gesichtet, beim Essen läuft der Fernseher, beim Aufräumen der Wohnung wird schnell mal das Neueste auf Instagram gecheckt und eine Whatsapp an die Chatgruppe geschickt. Schneller essen, schneller arbeiten, schneller schlafen – schneller leben. Puh! Alles hat keine Zeit und muss trotzdem perfekt sein. Wir funktionieren und erledigen immer öfter viele Dinge gleichzeitig. Das wird von uns erwartet, und wir erwarten es von den anderen auch. In sekundenschnelle wird eine Nachricht verschickt und in wenigen Minuten oder spätestens am selben Tag erwaretn wir eine Antwort. Muss das so sein?

Trenchcoat von mint&berry (ähnlich hier) ,
Tasche Rebecca Minkoff (ähnlich hier), Stiefel Buggatti (hier)

Ein ganz klares Nein! Ein rasantes Lebenstempo ist weder erstrebenswert noch gesund. Wer rast, der rostet – wissen wir ja eigentlich. Allein schon ohne Hektik in den Tag zu starten ist für viele von uns schwierig, aber für die innere Balance und Stabilität ungemein wichtig. Daher ist Slow Living entscheidend, um mehr Qualität ins Leben zu bringen. Mit der Qualität meine ich, ganz im Hier und Jetzt zu sein und das, was gerade um uns passiert, bewußt wahrzunehmen und in Ruhe zu genießen. Morgens das Frühstück und die Tasse Kaffee oder Tee bewusst trinken und schmecken. In der Mittagspause eine echte Pause machen, ohne dabei E-Mails zu checken oder die Punkte fürs Meeting zusammen zu schreiben. Zuhause sich etwas Lecekres zubereiten, den Tisch decken, sich hinsetzen, entspannen, Musik hören, essen und genießen. Auch dann, wenn man allein lebt.

In der Freizeit Dinge machen, die uns Spaß machen und die wir gernhaben. Auch nichts tun und den Gedanken nachhängen, ist vollkommen in Ordnung. Qualität statt Quantität. Entschläunigung statt Hektik.

Bei der Recherche im Internet habe ich folgenden Text gefunden. Ich finde, er drückt genau das aus, was mit Slow Living gemeinst ist:

„Ihr solltet Meditation üben beim Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen und Arbeiten, beim Händewaschen, Abspülen, Kehren und Teetrinken, im Gespräch mit Freunden und bei allem, was ihr tut. Wenn ihr abwascht, denkt ihr vielleicht an den Tee danach und versucht, es so schnell wie möglich hinter euch zu bringen, damit ihr euch setzen und Tee trinken könnt. Das bedeutet aber, daß ihr in der Zeit, wo ihr abwascht, nicht lebt. Wenn ihr abwascht, muß der Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein. Und wenn ihr Tee trinkt, dann muß das Teetrinken das Wichtigste auf der Welt sein.“

Thich Nhat Hanh, buddhistischer Mönch

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